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Recensione: «In Lui ci ha scelti» (Ef. 1,4): studi in onore del prof. Giorgio Gozzelino, pre-sentazione, profilo bio-bibliograf. e coord. di Sabino FRIGATO

 
 
 
Foto Stamm Heinz-Meinolf , Recensione: «In Lui ci ha scelti» (Ef. 1,4): studi in onore del prof. Giorgio Gozzelino, pre-sentazione, profilo bio-bibliograf. e coord. di Sabino FRIGATO, in Antonianum, 80/2 (2005) p. 385-387 .

Gozzelino, SDB, war 38 Jahre Professor für Dogmatik an der Turiner Abteilung der theologischen Fakultät der Universitas Pontificia Salesiana de Urbe. Zu seiner Emeritierung widmen ihm seine ehemaligen Studenten die vorliegende Festschrift. Obwohl die Beiträge von verschiedenen theologischen Disziplinen aus geschrieben sind, zielen sie doch alle auf den gemeinsamen Kerngedanken des Christozentrismus.

Der Band enthält, alphabetisch geordnet, folgende Artikel: Angelo Amato, Cristologia e inculturazione: riflessioni criteriologiche sulla teologia dell'inculturazione (S. 19-32); Ferdinando Bergamelli, Gesù Cristo Porta del Padre (Filadelfiesi 9,1): il Cristo Mediatore e Rivelatore del Padre in Ignazio di Antiochia (S. 33-43); Andrea Bozzolo, Il „cristocentrismo” e la sacramentaria del Novecento (S. 45-67); Roberto Carelli, La teologia della grazia: vicoli ciechi e nuovi punti d'accesso (S. 69-119); Paolo Carlotti, Psicologia e morale: aspetti dal dibattito contemporaneo (S. 121-142); Giovanni Caviglia, Gesù Cristo, il nome al di fuori del quale non c'è salvezza: cristianesimo, religioni, dialogo (S. 143-195); Mario Cimosa, Tendenze escatologiche nella traduzione greca (LXX) dei Salmi (Sal 16, 49, 73) (S. 197-210); Marcella Farina, Fede, cristocentrismo ed antropologia nelle „Orazioni” di santa Caterina da Siena (S. 211-239); Egidio Ferasin, „L'amore innestato nel cuore dallo Spirito Santo” premessa e centro della spiritualità coniugale: riflessione sulla grande catechesi di Giovanni Paolo II (S. 241-264); Sabino Frigato, „Fede-ragione” nella Dottrina Sociale della Chiesa (1891-1961): da una teologia in contesto filosofico a una filosofia in contesto teologico (S. 265-285); Guido Gatti, La teologia morale tra cristocentrismo e antropocentrismo: le indicazioni del Vaticano II per il rinnovamento della teologia morale (S. 287-302); Mario Maritano, Cristo negli „Atti dei Martiri” (S. 303-333); Maria Esther Posada, Alfonso de Liguori e la spiritualità cristocentrica di Maria Domenica Mazzarello (S. 335-351); Stefano Rosso, Il mistero che attuandosi si rivela: Ef 5,21-33 dalla Bibbia alla liturgia: il sacramento del matrimonio come paradigma del mysterion (S. 351-378); Riccardo Tonelli, Evangelizzare educando e educare evangelizzando: la questione teorica, la risposta carismatica (S. 379-393).

Angelo Amato, SDB, inzwischen Erzbischof und als Nachfolger des zum Erzbischof von Genua und Kardinal ernannten Tarcisio Bertone, SDB, im Vatikan Sekretär der Kongregation für die Glaubenslehre, befasst sich mit dem Problem der Inkulturation des Glaubens. Mitte des vorigen Jahrhunderts, so Amato, unterschied der protestantische Theologe Helmut Richard Niebuhr fünf verschiedene Möglichkeiten des Verhältnisses zwischen Christus und der Kultur. Die erste ist die radikale Kontraposition: „Christus gegen die Kultur”. Die zweite ist das Zusammenleben der christlichen Werte mit denen der Kultur, wobei die letzteren aber das Vorrecht besitzen:  „Christus der Kultur”. Die dritte ist die Harmonie und Fortsetzung der Kultur durch Christus, nach dem Axiom der Erfüllung der Natur durch die Gnade: „Christus über der Kultur”. Die vierte ist erneut die radikale Unvereinbarkeit zwischen Evangelium und menschlicher Kultur, wobei aber trotzdem durch die Kraft der göttlichen Gnade ein Leben im Glauben und in der Liebe möglich ist: „Christus und Kultur im Paradoxon”. Die fünfte ist die Formung der Kultur durch die Evangelisierung: „Christus Former der Kultur”. Diese Formen des Verhältnisses zwischen Christus und der Kultur sind nicht nur ein Gedankenspiel, sondern bezeichnen schlaglichtartig die in der Geschichte des Christentums durchlaufenen Etappen. Wenn die Evangelisierung von Erfolg gekrönt sein will, kann sie von der Inkulturation nicht absehen. Sie muss ins Herz des Menschen, ins Heiligtum seiner tiefsten und radikalsten Werte vordringen. Die Inkulturation des christlichen Glaubens besitzt dabei eine vierfache Dimension: die christologische: Inkulturation als Inkarnation des Evangeliums; die kirchliche: Inkulturation als Wirken der Kirche (Leib Christi, Sakrament des Heiles); die anthropologische: Inkulturation als Förderung und Hebung des Menschlichen; die dialogische: Inkulturation als echte „katholische” (universale, befreiende) Wirklichkeit.

Guido Gatti, SDB, bietet einen Durchblick durch die wichtigste Literatur zur Erneuerung der Fundamentalmoral, wie sie vom II. Vatikanischen Konzil angeregt wurde. Die Moraltheologen taten und tun sich auch heute noch außerordentlich schwer, von der traditionellen spekulativen aristotelisch-thomistischen Tugendlehre abzurücken und sich auf neue mehr anthropologisch orientierte Ausgangpunkte einzulassen. Je mehr aber dieser schwierige Schritt gelingt, desto glaubwürdiger wird wieder die Fundamentalmoral.

Das Bemühen, gemäß der Vorgabe alle Beiträge auf den Christozentrismus auszurichten, wirkt nicht selten etwas gequält. Der Band besticht aber durch seine Reichhaltigkeit.