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Recensione: ANGELUS CLARENUS, Liber Chronicarum sive tribulationum Ordinis Minorum

 
 
 
Foto Stamm Heinz-Meinolf , Recensione: ANGELUS CLARENUS, Liber Chronicarum sive tribulationum Ordinis Minorum , in Antonianum, 75/3 (2000) p. 599 .

Der Minderbruder Angelus Clarenus aus Fossombrone, geb. um 1245, gest. 1337, schloss sich den Spiritualen an, die von der Ordensleitung verfolgt wurden. Nach zweimaligem Aufenthalt im Orient nach Italien zurückgekehrt, avancierte er zum Haupt der Bewegung. Von Coelestin V. unterstützt, sammelte er seine Gefährten in der eigenen Kongregation der Pauperes Heremitae Domini Coelestini. Er selbst nannte sich Clarenus nach der Einsiedelei S. Maria del Chiarino in der Mark Ancona. Bonifaz VIII. hob jedoch die Gemeinschaft auf. Angelus floh nach Griechenland. Nach Italien zurückgekehrt, verteidigte er seine Ideale. Als die Bewegung 1317 von Johannes XXII. verurteilt wurde, unterwarf er sich nicht, sondern leitete von Verstecken aus, so von Subiaco, später von Süditalien aus, seine Anhänger. Als tieffrommer Mann verfasste er asketische Schriften, darunter den hier in lateinisch-italienischer Fassung vorliegenden Liber Chronicarum, in dem er die Geschicke seiner Bewegung darstellt. Da das Werk zu einem Zeitpunkt geschrieben wurde, in der Angelus nicht gerade im Verteidigungskampfe stand, dürften die Darstellungen im wesentlichen den Tatsachen entsprechen. Hauptziel der Schrift ist es, die Martyriumsbereitschaft der Anhänger als vorbildlich für das christliche Leben herauszustellen.