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Recensione: Repertorium Poenitentiariae Germanicum: Verzeichnis der in den Supplikenregistern der Pönitentiarie vorkommenden Personen, Kirchen und OrteDeutschen Reiches, vol. I: Eugen IV: 1431-1447, Text bearb. von Ludwig Schmugge mit Paolo Ostinelli u. H

 
 
 
Foto Stamm Heinz-Meinolf , Recensione: Repertorium Poenitentiariae Germanicum: Verzeichnis der in den Supplikenregistern der Pönitentiarie vorkommenden Personen, Kirchen und OrteDeutschen Reiches, vol. I: Eugen IV: 1431-1447, Text bearb. von Ludwig Schmugge mit Paolo Ostinelli u. H, in Antonianum, 74/2 (1999) p. 364-365 .

Im Jahre 1996 begann das Deutsche Historische Institut in Rom mit der Herausgabe einer neuen Forschungs-Reihe: Repertorium Poenitentiariae Germanicum. Als erstes erschien der vierte Band, der die Zeit Papst Pius' II. erfaßt: 1458-1464. Nun liegt ein weiterer Band vor, und zwar der erste, der den Zeitraum Papst Eugens IV. untersucht: 1431-1447. Als verantwortlich für die Untersuchungen zeignet in beiden Fällen Ludwig Schmugge, Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Zürich. Doch während ihm für den vierten Band Patrick Hersperger und Béatrice Wiggenhauser zur Seite standen, halfen ihm nun bei den Arbeiten für den ersten Band Paolo Ostinelli und Hans Braun.

Im Archiv der Pönitentiarie, das sich heute im Vatikanischen Geheim-Archiv befindet, sind aus der Zeit Eugens IV. nur Fragmente erhalten, und zwar die Bände 2 und 2B der Supplikenregister. Und nicht einmal diese beiden Bände sind vollständig. Gelegentlich fehlen ganze Quinternionen oder Quaternionen. 775 Eintragungen betreffen Suppliken, die aus den germanischen Ländern kommen: 10 aus dem Jahre 1432, 73 aus dem Jahre 1438, 220 aus dem Jahre 1439, 135 aus dem Jahre 1440, 190 aus dem Jahre 1441, 136 aus dem Jahre 1442 und 7 aus dem Jahre 1443; einige sind undatiert.

Grosspönitentier war bis zu seinem Tode am 29.5.1438 Kardinal Giordano Orsini, Bischof und Kardinal der Diözese Sabina. Zu seinem Nachfolger ernannte Eugen IV. am 23.12.1438 Kardinal Niccolò Albergatis, Bischof von Bologna und Kardinal der Titelkirche S. Croce in Gerusalemme. Als Sekretäre fungierten Petrus de Noxeto und Johannes de Mella. 10 Suppliken wurden von Kardinal Giordano Orsini approbiert. Es sind die 10 des Jahres 1432. 620 Suppliken wurden von Kardinal Niccolò Albergi gutgeheissen, 46 Suppliken vom Sekretär Petrus de Noxeto und 71  vom Sekretär Johannes de Mella. In 6 Fällen lautet die Approbationsformel «fiat de speciali et expresso», in 545 Fällen «fiat del speciali», in 63 Fällen «fiat in forma» und in 86 Fällen einfach «fiat». In 51 Fällen enthält die Formel einen Hinweis auf andere Dokumente «fiat ut infra». In diesen Fällen haben die Herausgeber die entsprechenden Formeln ergänzt. 678 Suppliken wurden in Florenz approbiert, 87 in Ferrara. Bei 10 Suppliken fehlt eine Ortsangabe.

Von den einzelnen Suppliken, geordnet nach der Reihenfolge des Eintrags im Register, werden die wesentlichen Teile aufgeführt: zunächst die narratio, dann die supplicatio, und zwar stets textgetreu nach dem Original, zum Schluss die approbatio und datatio sowie der Hinweis auf die Signatur im Registerband. Reichhaltige Register der Vornamen, der Zunamen, der Signatare, der Signaturorte, der Orte und sonstigen geographischen Bezeich-nungen, der Patrozinien, der Orden und sonstigen religiösen Gemeinschaften, der Daten der Registereinträge sowie der Wörter und Sachen schliessen das reichhaltige Material des Bandes noch weiter auf.

Trotz des grossen Arbeitsaufwandes, der für die Erarbeitung eines jeden Bandes notwendig ist, schreitet das Werk zügig voran. Prof. Dr. Arnold Esch, Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Rom, schreibt in einer Vorbemerkung: «Dass hier bereits im Jahresabstand ein weiterer Band veröffentlicht werden kann, ist der Tatkraft von Ludwig Schmugge zu verdanken, der mit seinen Mitarbeitern solche Quellenmasse zu durchdringen und zu verarbeiten versteht. Die Bände II (Nikolaus V.) und III (Calixt III.) sollen im kommenden Jahr folgen.»