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Foto Stamm Heinz-Meinolf , Recensione: MAURO MANTOVANI, Sulle vie del tempo: un confronto filosofico sulla storia e sulla libertā, in Antonianum, 80/2 (2005) p. 393-394 .

Mauro Mantovani doziert theoretische Philosophie (Philosophie des transzendenten Seins und Geschichtsphilosophie) an der Universitas Pontificia Salesiana in Rom. In dem vorliegenden Band fasst er mehrere vergangene Studien zusammen, dazu eine Reihe von überarbeiteten Seminararbeiten seiner Studenten. Insgesamt sind es zwölf Arbeiten, die je in sich eine geschlossene Einheit bilden und je auch für sich allein gelesen werden können.

Folgende Themen werden behandelt: I. I “problemi filosofici” della storia e della libertà: 1. Quale filosofia della storia? (S. 17-42); 2. Quale filosofia della libertà? (S. 43-65); 3. Storia e libertà in rapporto con quale verità e trascendenza? (S. 67-92); II. Tra somiglianze e differenze: l'emergere di un confronto: 1. Tommaso Demaria: storia e libertà nel realismo organismo-dinamico (S. 95-114); 2. Romano Guardini: “da” e “verso” l'Assoluto: la creaturalità dell'esistenza umana (S. 115-141); 3. Luigi Pareyson: “avere storia” ed “essere libertà” (S. 143-179); 4. Nicola Petruzzellis: la storia come “arena” di una libertà legata ai valori e a Dio (S. 181-201); 5. Bernardino Varisco: l'uomo, il valore e la verità (S. 203-227); 6. Gianni Vattimo: “fine della storia” come liberazione (S. 229-251); III. Considerazioni teoretiche sulla storia e sulla libertà: 1. La storia in rapporto alla libertà (S. 255-284); 2. La libertà in rapporto alla storia (S. 285-306); 3. Tra filosofia e teologia (S. 307-335).

Der Begriff „Geschichte” meint im Lateinischen –“historia” - sowohl die “res gestae” wie auch die “narratio rerum gestarum”. Und auch im heutigen Sinn hat “historia”, “histoire”, “storia”, “history”, “Geschichte” diese doppelte Bedeutung. Das Wort entstammt indoeuropäischer Wurzel: “wid-”, “+weid”, d.h. “vedere”. Geschichte als “res gestae” bezeichnet die Gesamtheit der menschlichen Geschehnisse im Laufe der Zeit (Geschichte als Wirklichkeit). Geschichte als “narratio rerum gestarum” bezeichnet die Berichterstattung von diesen menschlichen Geschehnissen (Geschichte als Kenntnis).

Für die Geschichtsphilosphie wurde wegweisend Augustinus. In seinem Werk De civitate Dei analysiert er als christlicher Philosoph und Theologe vor allem die Geschehnisse der civitas Dei peregrinans, vernachlässigt aber auch nicht die der civitas Dei, des Paradieses, auf das der Christ seinen Blick richtet, und die der civitas terrena, die beherrscht wird von der libido dominandi, vom Drang nach Macht. Die Geschichte der civitas Dei peregrinans ist die Geschichte der Menschheit, der Pilger auf ihrem Weg von der Zeit in die Ewigkeit. Nur weil es diese peregrinatio gibt, gibt es Geschichte, Bewegung nach vorn, aber auch Möglichkeit des Richtungswechsels. Gerade wegen der Möglichkeit des Richtungswechsels führt Augustinus den Begriff der rechten Erziehung des Menschengeschlechtes - humani generis recta eruditio - ein. Gott hat unermüdlich dem Menschen offenbart, wie er dem Lauf der Welt folgen soll, bis Er wiederkommt.

Auf den Gedanken Augustins basierend, betont Papst Johannes Paul II. in seiner Enzyklika Fides et Ratio (1998) die Notwendigkeit einer “wahrhaft metaphysischen Philosophie,... einer Philosophie, die den notwendigen und dringlichen Schritt vom Phänomen zum Fundament zu vollziehen weiß”.

Mantovani führt in seinem Werk zum Grundverständnis der Menschheit, ihrer Geschichte, ihrer Freiheit und ihrer Verantwortung. Sowohl der Nihilismus auf der einen Seite, wie auch der Positivismus auf der anderen Seite können keine befriedigende Antwort geben. Diese kann nach Papst Johannes Paul II. in seiner Enzyklika Fides et Ratio nur ausgehen von einer wesentlichen Einheit von tiefem Glauben und offener Rationalität, wenn sie gemeinsam vor dem Mysterium des Menschen, des Kosmos, Gottes stehen: ein Flug mit zwei Flügeln auf der Suche nach der Wahrheit, auch nach der Wahrheit über die Geschichte.


 
 
 
 
 
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